Einleitung zum OFB Sankt Joost

Kirche in Sankt Joost Darstellung von Werk und Autor
 

Das Ortsfamilienbuch Sankt Joost

Die Familien und Einwohner des Kirchspiels Sankt Joost
von Dieter Alexander

Grundlage für das Ortsfamilienbuch Sankt Joost sind die Kirchbücher von Sankt Joost. (1658-1900) Darüber hinaus wurden verschiedene Quellen Ausgewertet. Im Einzelnen sind dies:

  • diverse OFB in digialer und analoger Form
  • Huldigungsregister 1618, 1648, 1696
  • Erdbücher
  • Feuerstättenschatzungen
  • die Chronik "Sankt Joost, Crildumersiel, Hohenstiefersiel, Sankt Joostergroden" der Geschichtswerkstatt Wangerland E.V.

Beschreibung der Kirchenbücher

Die Kirchenbücher weisen nur eine Lücke von wenigen Jahren um das Jahr 1700 auf.

  • Trauregister: Lücke 1697-1701
  • Taufregister: Lücke 1702
  • Leichenregister: 1702-04, 1705-1707
Ansonsten gibt es keine Verluste. Leider sind einige Einträge zwischen 1676 und 1701 kaum lesbar und mit Unsicherheiten behaftet.
Die Jahre zwischen 1658 und 1675 sind dagegen geprägt von einem an seiner Gemeinde interessierten Pastor. Das Abendmahlsregister sorgt für viele Hinweise auf Verbindungen zwischen einzelnen Personen, die sich sonst nicht zuordnen ließen.
Die Weihnachtsflut von 1717 forderte in der Gemeinde laut Kirchenbucheintrag 71 Todesopfer. Diese sind weder namentlich genannt, noch lässt sich ermitteln welche Familien betroffen waren, oder ganz ausgelöscht wurden. Aber rund ein Fünftel der Bevölkerung kam in der Flut um, vielen anderen fehlte die Existenzgrundlage, was zu großen Veränderungen in der Bevölkerung führte.

Namensgebung

In Sankt Joost war der patronymische Namenswechsel bis in die 1750er Jahre üblich, was die Familienzusammenstellung erheblich erschwert, da auch viele Mischformen vorliegen. Das erschwert gerade die Zuordnung von Frauen.

kurze Ortsbeschreibung

Sankt Joost war die zweitkleinste Kirchgemeinde im Jeverland. Eine große Vordeichung um 1545 sorgte für eine enorme Vergrößerung der Gemeindefläche. Bis dahin gab es die Hofstellen Maisidden, Hodens, Rittershausen. Feineburg lag bereits vor dem sog. Altendeich auf dem Groden.
Auf dem Sankt Joostergroden entstanden 12 volle Stellen mit jeweils rund 60 Grase Land, dazu noch einige Häuser an den Sielen.
1841 wurden im Feuerstättenregister 75 Gebäude aufgeführt.

Eine weitergehende Beschreibung der Gemeinde findet sich in der zu empfehlenden Lektüre der Geschichtswerkstatt Wangerland E.V. mit dem Titel "Sankt Joost, Crildumersiel, Hohenstiefersiel, Sankt Joostergroden"

Ortsbezeichnungen
  1. Altebrücke
  2. Crildumersiel
  3. Feineburg
  4. Hodens
  5. Hodenser Siel
  6. Hohenstiefersiel
  7. Kuperei
  8. Maisidden
  9. Neu Sankt Joostergroden
  10. Rittershausen
  11. St. Joost
  12. St. Joostergroden

Allgemeine Hinweise

Sankt Joost ist eine kleine Kirchgemeinde. Daher sind die Menschen im starken Austausch mit den umliegenden Gemeinden (besonders Wiarden und Minsen) gewesen. Viele Daten fehlen daher und werden in den Nachbargemeinden zu finden sein. So bleibt vieles im Unklaren.

Das häufigste Heiratsalter für Männer ist etwa 28 Jahre. Bei Frauen 26 Jahre. Dies wurde auch bei fehlenden Geburtsdaten zur Schätzung des Geburtsjahrs benutzt.
Wenn die Ehepartner älter als 30 sind, ist davon auszugehen, dass es vorher noch eine Heirat gegeben hat. Diese Daten werden, wenn nicht aufgeführt, in den Nachbargemeinden zu suchen sein.

Der Verfasser

Als meine Mutter vor fast 40 Jahren von einem Familientreffen in Ostfriesland zurück kam, lag auf dem Tisch ein Stammbaum meiner Oma. Die für Nichtostffriesen fremd anmutenden Namen, faszinierten mich. Als ich dann meinen Vater nach so einer Tafel für die Familie Alexander fragte, konnte er mir keine Auskunft geben. So machten wir uns auf die Suche nach seinen und meinen Ahnen. In Sillenstede war die Suche recht schnell zu Ende und die nächsten Jahre bin ich viel ins Staatsarchiv nach Aurich gefahren. Zu dem Zeitpunkt verfolgte ich auch die Spuren meiner mütterlichen Seite weiter.

Mit einigen Zwischenstationen, wuchs der Wunsch mehr zu machen. Viele Ortsfamilienbücher waren mittlerweile in meinem Besitz und hatten mir viele Stunden Mühen erspart.

Ein Kontakt zur OGF führte dann zum Entschluss, ein Kirchenbuch aufzuarbeiten und selbst zu tun, wovon ich bisher nur profitiert hatte. Der Ort war schnell gewählt. Im Wangerland gab und gibt es noch viele weiße Flecken in Bezug auf die Kirchenbuchbearbeitung und es sollte ein kleines Kirchspiel sein.

Sankt Joost war schnell gefunden und bis heute eine gute Entscheidung. Aus dem von mir kalkulierten ein bis zwei Jahren für die Erstellung wurden fünf. Manches unterschätzt man.

Zu Ende ist die Arbeit nie, weil hoffentlich viele Familienforscher die Daten finden und die unvermeidlichen Fehler, die passieren, finden und mir zurück melden.

im Herbst 2024
Dieter Alexander