Einleitung zum OFB Stollhamm

Die Familien und Einwohner des Kirchspiels Stollhamm Kirche in Stollhamm
Darstellung von Werk und Autoren

Edith und Erwin Albers
Persönliches Vorwort

Konfirmationsscheine unserer Großeltern, Ahnenpaß und Lebensläufe waren für uns der Anlaß, mehr über unsere Vorfahren zu erfahren. Fast jedes Jahr haben wir einen Urlaubstag für die Suche in Kirchenarchiven „geopfert“. Im Oktober 1981 hat uns Pastor Irps in Golzwarden sehr freundlich und geduldig geholfen, uns die Ordnung in den Büchern und die vielen fremden Ausdrücke erklärt. Die Begriffe Kirchspiel, weiland, Gevattern, testes kannten wir bis dahin nicht. Später waren wir in Varel, Strückhausen und Stollhamm. Sehr unfreundlich ging es in Rodenkirchen zu, und wir erlebten mit, wie die alten Bücher wieder in den Kleiderschrank geworfen wurden.

Gegen Ende meines Berufslebens wurden wir Mitglied bei „Die Maus“, Gesellschaft für Familienforschung e. V. Bremen und bei der OGF, der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde. Nach Herrn Feyes Vortrag in Oldenburg im Februar 1995 über die „Verkartung“ der Kirchenbücher haben wir uns für das Kirchspiel Stollhamm entschieden. Herr Pastor Tönjes war sofort einverstanden. Der Archivar beim Oberkirchenrat, Herr Meyer hat uns zu einem Satz Kopien der Microfiches verholfen. Ein Lesegerät für die Microfiches und PC mit dem Genealogie-Programm GENprofi waren vorhanden. Herr Meyer hatte uns empfohlen, nicht mit den ältesten Büchern, sondern etwa 1750 zu beginnen, weil hier die Schrift leichter lesbar ist. Und dann ging die Erfassung der Personen mit Namen, Beruf, Ort und Datum los. Hinzu kommen die Verknüpfung mit Ehefrau und Kindern und das wörtliche Abschreiben der Kirchenbuchtexte.

Die Zahl der Hobby-Familienforscher ist in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen. Diese Strapazen halten die alten Kirchenbücher nicht mehr lange aus. Unsere Arbeit soll dem entgegenwirken, soll dafür sorgen, daß die Kirchenbücher kaum noch eingesehen werden müssen.

Bei den Treffen in Oldenburg hatten wir inzwischen Herrn Hans Hermann Francksen kennengelernt und wußten, daß er die Butjadinger Kirchspiele Langwarden, Tossens und Eckwarden verkartet. Um ihm zu helfen, habe ich ihm ein paar Abschriften aus Stollhamm, die sein Arbeitsgebiet betrafen, zugeschickt. Bald darauf kam eine Antwort, die etwa lautete: „Herr Albers, wenn Sie so weitermachen, dann …“. Herr Francksen bot an, daß wir zusammen Korrekturlesen. Daraufhin bin ich mehrmals pro Woche dort gewesen und habe viel über friesische Namen und Besonderheiten gelernt. Daraus hat sich eine Freundschaft über Jahre entwickelt und wir haben gerne zusammengearbeitet.

Auch gehören wir inzwischen dem RHB, Rüstringer Heimatbund an und haben bei den zahlreichen Veranstaltungen viel über Land und Leute dazugelernt. Im umfangreichen und geordneten Archiv des RHB und seinen Jahrbüchern fanden wir Antworten auf unsere Fragen zu Begriffen, Sitten und Gebräuche, Gewohnheiten, Rechte und Pflichten.

Aus dieser Schilderung ist schon zu erkennen, daß meine Frau und ich die Erfassung der Kirchenbuchdaten und Auswertung weitgehend gemeinsam betrieben haben. Auch auf das Korrekturlesen haben wir nicht verzichtet und das ist zu zweit viel effektiver. Trotzdem ist unsere Arbeit nicht frei von Fehlern. Wir bitten, uns auf Fehler hinzuweisen.

In Butjadingen sind durch Heirat oder wechselnde Arbeitsorte viele Verbindungen zu den Nachbarkirchspielen entstanden. Viele solcher Fundstücke haben wir unseren „benachbarten Bearbeitern“ mitgeteilt, und wir haben ähnliche Mitteilungen aus der Umgebung bekommen. Dafür bedanken wir uns bei allen Kirchenbuchbearbeitern, besonders bei Heinz-Dieter Mehrtens, Günther Harbers, Hartmut von Häfen, Norbert Steenhus, Manfred Siebolds und Heiner Wübbenhorst. Wir danken auch Herrn Dierk Feye, der uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand.

Die Stollhammer kirchlichen Amtshandlungen von 1609 bis 1900 (292 Jahrgänge) umfassen: 4791 Trauungen, 14219 Geburten und 13655 Verstorbene.

Zählt man die Eltern und Kinder außerhalb des Kirchspiels Stollhamm mit, kommt man auf 13208 Familien und 36922 Personen, die erfaßt wurden. Das Aufnehmen dauerte von 1995 bis 2017, also 22 Jahre.

Und nun werden wir unsere eigenen Vorfahren „zusammensuchen“.


Bremen, im Dezember 2017

Erwin und Edith Albers